Bunker

Besichtigung der Stollenanlage Weinberg

Bei der Weinberg - Stollenanlage handelt es sich um ein Bauwerk aus dem 18. Jahrhundert. Die Gesamt- länge der Stollenanlage beträgt ca. 2,6 km. Die natürliche Erddeckung über der Anlage beträgt bis zu 35 Meter. Sommer wie Winter beträgt die Temperatur immer 12 Grad Celsius.

Die Luftfeuchtigkeit liegt bei fast 100 Prozent.

Zunächst diente die Anlage den Kasseler Brauern zur Eiseinlagerung für das in den Wintermonaten in der Fulda geschlagene Eis. Dieses hier so eingelagerte Eis wurde dann in den Sommermonaten zur Bier- kühlung verwendet.

Später wurde die Stollenanlage (insgesamt 9 Stollen bilden die Basis) auch zur Einlagerung von Wein (Weinberg) genutzt. Die unteren Stollen wurden zur Decke hin abgemauert die oberen Stollen in den natürlichen Fels getrieben. Alle Stollen sind mit Verbindungsgängen und weiteren Räumen verzweigt. Ja, ohne Führer kann man hier sehr schnell die Orientierung verlieren. Manch einer von den Verbindungsgängen hört ohne ersichtlichen Grund auf oder wird niedriger. Unter der bekannten Stollenanlage befindet sich eine zweite Ebene. die zum Teil verschüttet oder aber nie erschlossen wurde. Die sogenannten Stollen wurden längs in den Berg (Kalksteinfelsen) getrieben. Im Jahr 1903 wurde der Berg dann, nachdem er mit Stützmauern versehen war, zur Strasse hin mit Erde aufgefüllt. Der Grund für diese Maßnahme eine Bauauflage die von der Familie Henschel umzusetzen war. Vor dem 2. Weltkrieg wurden die Stollen für den Zivilschutz (Luftschutz) nutzbar gemacht d.h. sie wurde zu einer Bunkeranlage ausgebaut.

Am 15. Februar 1942, anlässlich des Tages der Polizei, wurde der Bunker seiner Bestimmung übergeben. Es waren Belüftung, Heizung und Sanitäre-Anlagen geschaffen worden. Die Fäkalien und Abwässer wurden über die Hofbleiche die sich  unterhalb des Weinberges befand, abgeleitet. Bei bis zu 10tausend Menschen sicherlich keine leichte Aufgabe. Bis zu dem großen Luftangriff auf Kassel am 22. Oktober 1943 hatte das Bauwerk bereits 11 Luftangriffen getrotzt.

Da der Bunker nur für den kurzeitigen Aufenthalt ausgelegt war, mussten die Insassen mit dem drehen von Handkurbeln das Belüftungssystem aufrechterhalten.

Für Pendler und Familien waren in verschiedenen Räumen Betten aufgestellt.

Neben einer Funkzentrale deren Aufgabe es war Nachrichten aus der Luftschutzzentrale zu empfangen und weiterzugeben, befand sich auch eine Krankenstation in dem Bunker.

Auch heute kann man an einigen Stellen in der Stollenanlage noch Schriften und Zeichen der Vergangenheit erkennen. Die Not ein- bzw. ausstiege die über Leitern in die Stollenanlage führten sind nach dem Krieg verschlossen worden.

Noch bis in die späten neunziger Jahre diente die Stollenanlage als Zivilschutz-einrichtung der Stadt Kassel. Lassen sie sich also überraschen.

Nutzen sie die Gelegenheit und machen sie mit dem Feuerwehrverein Kassel e.V. eine Entdeckungstour, durch die Geschichte der Weinberg-Stollenanlagen.

 

Informationen zur Bunkerführung

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